Kurze Info zur Person:
Jahrgang 1940, gelernter Maurer, Dipl.-Bauingenieur, leidenschaftlicher Westerwälder und Naturschützer, 20 Jahre hauptamtlicher Beigeordneter der VG Hachenburg
1. Wann haben Sie sich das erste Mal in Ihrem Leben mit Windenergie beschäftigt und was verbindet Sie heute damit?
Ich habe 1988 das Buch "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen" gelesen. Darin war u.a. dargestellt, dass die Erde zerstört wird durch die konventionelle Energieerzeugung. Als hauptamtlicher Beigeordneter habe ich daran mitgewirkt, dass die VG Hachenburg 1994 das erste kommunale Windrad in Rheinland-Pfalz bekam, sowie BHKWs, eine Biomasseheizung und eine größere Fotovoltaik-Anlage. Heute weiß ich, dass ich meinen 7 Enkelkindern gegenüber Verantwortung für ihre Zukunft trage. Dazu gehört insbesondere eine intakte Umwelt durch die Erzeugung regenerativer Energie und damit Atomausstieg und Klimaschutz.
2. Was war Ihr schönstes Erlebnis mit der Windenergie?
Als sich 1994 spontan 54 Leute bereiterklärten damals 1,2 Mio DM aufzubringen, damit 2.250kW Windräder gebaut werden konnten und dass sich weitere an der Finanzierung von 3 zusätzlichen Windrädern beteiligten. Außerdem das große Engagement mehrerer Personen, die, so wie ich, in der Geschäftsführung ehrenamtlich mitwirken. Heute sind wir mit fast 100 Leuten eine engagierte Gemeinschaft und bereit an zukünftigen Windrädern weitere Menschen zu beteiligen.
3. Wo sehen Sie die größten Barrieren für die weitere Windkraftentwicklung in Deutschland?
Die Windkraft im Binnenland ist wegen geringerer Windgeschwindigkeiten auf eine sichere Finanzierung angewiesen. Die ist bei der von der Bundesregierung geplanten Ausschreibung nicht mehr gegeben. Als ganz große Barriere zeigt sich immer mehr die starre Haltung einiger Naturschutzverbände. Diese fordern zwar pauschal die Energiewende, wenn es allerdings um konkrete Standorte geht ist man weniger bereit mit den Bürgerenergiegesellschaften nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Es werden fast überall Verhinderungsgründe wegen Naturschutzbelangen gefunden. Alternativvorschläge hat man dagegen kaum. Hinzu kommen viele Bürgerinitiativen, die versuchen mit Naturschutzargumenten Windräder im eigenen Sichtfeld zu verhindern. Damit aber das Geld engagierter Bürger für den Bau neuer Windräder nicht verloren ist, brauchen wir die windhöffigsten Standorte. Dort muss dann die Windkraft in der Regel Vorrang haben. Die oft unumgänglichen Natureingriffe kann man fast immer ausgleichen, Unwirtschaftlichkeit nicht, es wird nicht gebaut.
4. Wie sieht Ihrer Meinung nach die Energiegewinnung in 20 Jahren aus und welche Rolle spielt dabei die Windenergie?
Der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung von derzeit 8,6% wird sich auf über 30% erhöhen. Durch die bis dahin entwickelte Speichertechnik kann man auch Flauten besser überbrücken. Durch die jetzt schon mögliche Erzeugung von Biogas durch Windkraft ergeben sich viele Möglichkeiten in der Wärmeerzeugung und im Verkehr zukünftig Windstrom einzusetzen, statt fossiler Brennstoffe. Wenn es aber, (hoffentlich nicht) wie in Fukushima auch in Europa zu einem größeren Atomunfall, oder wegen der Abhängigkeit in der Öl-und Gasversorgung von unsicheren Weltgegenden, zu gravierenden Ausfällen kommt, ist noch eine viel schnellere Entwicklung möglich. Natürlich muss man auch erwarten, dass modernere Technik zu mehr Effizienz und Energieeinsparung beiträgt.
5. Auf welche Innovationen in der Windenergietechnik warten Sie?
Die modernen Windräder sind Spitzenleistungen der Ingenieurtechnik und sie werden mit Sicherheit noch größer und höher. Weil aber so ein modernes Windrad jetzt schon 30 Windräder von der Art ersetzt, die wir vor 20 Jahren gebaut haben, können wir den Windstromanteil vervielfachen ohne die Anzahl der Windräder zu erhöhen. Im Gegenteil, wenn noch größere Windräder auf den besten Standorten gebaut werden, die vielleicht 50 alte ersetzen, können viele ältere abgebaut und Natur und Landschaft entlastet werden.
6. Wo würden Sie gerne eine Windenergieanlage errichten, wenn Sie freie Wahl hätten?
Um Natur und Landschaft zu schonen nur auf die seltenen Standorte im Westerwald, die mindestens 1000 m Abstand zur Wohnbebaung haben und wo die durchschnittliche Jahreswindgeschwindigkeit über 6 m/s in 100m Höhe liegt. Das sind weit weniger als 1% der Fläche und nur die höchsten Höhenrücken. Schön wäre es, wenn dann fast alle Bürger und die Kommunen aus den umliegenden Orten sich an Bau und Betrieb beteiligen würden und wenn die gebotenen Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen in viele örtliche Naturschutzprojekte einfließen.
Kurze Info zu Person:
Ich bin im Dezember 1942 geboren. Nach Abschluß der Realschule in Hachenburg begann und endete meine berufliche Laufbahn bei der Finanzverwaltung. Hier war ich über 40 Jahre als Betriebsprüfer tätig. Pensioniert wurde ich mit Vollendung des 65. Lebensjahres und widme mich derzeit der Imkerei, die im Jahre 1985 begonnen wurde.
1. Wann haben Sie sich das erste Mal in Ihrem Leben mit Windenergie beschäftigt und was verbindet Sie heute damit?
Zum ersten Mal habe ich mich mit Windenergie beschäftigt als auf der Giesenhausener-Höhe Windkraftanlagen errichtet werden sollten. Meine heutige Verbindung mit der Windenergie besteht in der Tätigkeit als Geschäftsführer für unsere Bürgergesellschaft, die mittlerweile auf 90 Gesellschafter angewachsen ist. Beteiligt haben sich hier auch die politischen Gemeinden Kroppach und Giesen- hausen, sowie die Kirchengemeinde Kroppacher Schweiz.
2. Was war Ihr schönstes Erlebnis mit der Windenergie?
Seit wir im Jahre 1994 mit der Errichtung von 2 Windenergieanlagen begonnen haben gab es sehr viele schöne Erlebnisse, diese hier alle aufzuzählen würde den Rahmen dieses Interviews sprengen.
3. Wo sehen Sie die größten Barrieren für die weitere Windkraftentwicklung in Deutschland?
Die größten Barrieren für die weitere Entwicklung der Windkraft im Binnenland sind die „angeblichen“ Naturschützer, die Neubauten von Atomkraftwerken der Umsiedlung eines Rotmilans den Vorrang geben.
4. Wie sieht Ihrer Meinung nach die Energiegewinnung in 20 Jahren aus und welche Rolle spielt dabei die Windenergie?
Die Entwicklung der Energiegewinnung durch Errichten von Windkraftanlagen wird sich positiv fortsetzen. Größere Anlagen die technisch noch ausgereifter sind werden das Verbrennen von fossilen Rohstoffen ersetzen.
5. Auf welche Innovationen in der Windenergietechnik warten Sie?
Wenn der von Windkraftanlagen erzeugte Strom durch kostengünsti- gere Speichermöglichkeiten das Verbrennen von Kohle und Öl ab- lösen wird. 6. Wo würden Sie gerne eine Windenergieanlage errichten, wenn Sie freie Wahl hätten ? Antwort: Die Bemühungen unserer Gesellschaft auf dem Stegskopf 5 Windkraftanlagen zu errichten wurde im Kj. 2014 durch „sogenannte“ Naturschützer verhindert. Der Stegskopf wäre ein idealer und windhöffiger Standort für die Errichtung von Windkraftanlagen, die auch der Erhaltung des einma- ligen Naturschutzgebietes „Derscher Geschwemm“ zugute kommen würde.
6. Wo würden Sie gerne eine Windenergieanlage errichten, wenn Sie freie Wahl hätten ?
Die Bemühungen unserer Gesellschaft auf dem Stegskopf 5 Wind- kraftanlagen zu errichten wurde im Kj. 2014 durch „sogenannte“ Naturschützer verhindert. Der Stegskopf wäre ein idealer und windhöffiger Standort für die Errichtung von Windkraftanlagen, die auch der Erhaltung des einma- ligen Naturschutzgebietes „Derscher Geschwemm“ zugute kommen würde.